Mit Verwunderung haben wir die Reaktionen auf die Proteste rund um das Spiel gegen RB Leipzig zur Kenntnis genommen. Im Vorfeld der Partie hatten wir dazu aufgerufen, dass alle FC-Fans ihre Kritik am Leipziger Projekt im Stadion zum Ausdruck bringen sollten. Dies ist am vergangenen Sonntag insbesondere in Form von Spruchbändern geschehen. Entgegen der Kommentare in diversen Medien war ein Großteil der Inhalte kreativ und kritisch in der Sache. Zudem verweisen wir erneut auf unser Statement, welches ausgewogene und begründete Kritik an RB Leipzig beinhaltet.
Darüber hinaus wurde die Sitzblockade vor der Tiefgarageneinfahrt als Gewalttat dargestellt. Insbesondere die Leipziger Verantwortlichen hielten mit ihren Forderungen nach Stadionverboten nicht hinter dem Berg. Dies weisen wir in aller Schärfe zurück. Insbesondere aus Leipzig wird gegenüber anderen Vereinen der Vorwurf geäußert, dass man sich zu sehr an RB Leipzig abarbeitet, statt sich mit den eigenen „Problemen“ zu beschäftigen. Diesen Rat sollten die Herren um Ralf Rangnick zuerst einmal selbst beherzigen, bevor sie sich trotz fehlender Kompetenz zu diversen Sachverhalten äußern. Ein Stadionverbot für eine vermeintliche Tat außerhalb eines Stadions zu fordern, zeigt die Absurdität der Äußerungen doch deutlich. In Bezug auf die Sitzblockade sehen wir in einem Akt zivilen Ungehorsams keine Gewalttat an sich. RB Leipzig hat Spielgenehmigungen und Lizenzen durch die Verbände trotz Verstößen gegen Satzungen und Ordnungen erhalten. Auf diesen Umstand und die fragwürdige Rolle der Verbände und ihrer Rechtsprechung muss man immer wieder hinweisen. Diese Aufgabe kommt in einer demokratischen Gesellschaft eigentlich den Medien zu, doch leider findet eine inhaltliche Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex fast nicht statt.
Leider haben sich auch die Verantwortlichen unseres Vereins inhaltlich nicht mit der berechtigen Kritik an RB Leipzig auseinandergesetzt. So heißt es in der Erklärung der AG Fankultur: „Der FC spielt Fußball nicht, um damit die Marke seiner Eigentümer ‚emotional aufzuladen‘, ein Produkt berühmt zu machen oder den Lebenstraum eines Mäzens zu erfüllen.“ Wir stehen zu diesem Grundsatz, doch leider wurde er am vergangenen Sonntag ad absurdum geführt. Das Spiel wurde stattdessen als Bühne für einen Energydrink aus dem Hause REWE genutzt. Diesen Missbrauch kritisieren wir in aller Deutlichkeit. Wir sind kein „Dosenclub“ und hoffen, dass alle FC-Fans dies ebenso sehen und dem Getränk genauso wie der Brause aus Österreich die rote Karte zeigen.