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3. März 2016 Kommentare deaktiviert für Fußball ist kein Motorsport Volkssport Fußball

Fußball ist kein Motorsport

Am vergangenen Dienstag (1. März) stand für Mannschaft und Anhänger des 1. FC Köln das Auswärtsspiel in Ingolstadt auf dem Programm. Der FC Ingolstadt 04 spielt zum ersten Mal in seiner Geschichte in der höchsten deutschen Spielklasse, was auch nicht weiter verwunderlich ist, da das 04 im Vereinsnamen nicht etwa für das Gründungsjahr 1904 sondern 2004 steht. Entstanden ist der Verein aus der Fusion zweier Traditionsvereine – dem MTV und dem ESV Ingolstadt.

Die Stadt Ingolstadt bringt man allerdings weniger mit Fußball als mit Motorsport in Verbindung, schließlich hat die Audi AG dort ihren Sitz, welche wiederrum Teil des Volkswagen-Konzerns ist. Formal besitzt Audi über eine Tochtergesellschaft zwar nur ca. 20 % an der Spielbetriebsgesellschaft des FC Ingolstadt, doch de facto ist der Einfluss des Unternehmens enorm, wie man am Namen des Stadions und der Zusammensetzung des Aufsichtsrates sehen kann.

Zwar setzen sich einige Fans der Fußballer für die Stärkung der Mitsprache der Vereinsmitglieder ein. Wie groß der Einfluss des Konzerns ist, zeigt sich daran, dass den Fans von Werder Bremen bei ihrem Gastspiel kritische Spruchbänder gegen Audi verboten worden sind. Fraglich ist, ob es Fans des VfL Wolfsburg erlaubt ist, Kritik an der bayerischen Tochter zu üben.

Es ist auf jeden Fall befremdlich, dass ein Konzern zwei Sportmannschaften in einer Liga kontrolliert. Im Motorsport hingegen ist es nicht ungewöhnlich, dass mehrere Autos eines Konzerns gegeneinander antreten. Schließlich gehört dies auch zum Kerngeschäft eines Automobilherstellers. Umso überraschender ist es dann doch, dass sich Volkswagen aus Kostengründen aus gewissen Rennserien zurückziehen will. Unter anderem möchte man auch nicht mehr mit zwei Marken unter einem Konzerndach gegeneinander antreten. Als Denkanstoß in Richtung Wolfsburg und Ingolstadt sei gesagt, dass man auch nicht zwei Fußballmannschaften in einer Liga gegeneinander antreten lassen muss. Der Attraktivität der Bundesliga würde es sicherlich gut tun.