Da wird in Köln das Sondereinsatzkommando der Polizei aufgelöst und der NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Herr Arnold Plickert, äußert sich vor Pressevertretern wie folgt:
„Das ist eine klare Vorverurteilung, und man sieht einmal mehr, dass Polizeibeamte nicht auf rechtsstaatliche Grundprinzipien setzen können“ (Quelle: Ksta.de / letzter Aufruf am 20.09.2015)
Eben jener Herr Plickert tritt gerne vor die Presse, wenn es um angebliche Ausschreitungen rund um Fußballspiele geht und fordert mit weiteren Polizeigewerkschaftlern, bereits wenige Stunden nach den betroffenen Spielen, harte Sanktionen (z. B. Ksta.de / letzter Aufruf am 20.09.2015). Jetzt kann man natürlich leicht von einer gewissen Doppelmoral bei einem seriösen Gewerkschaftsvertreter sprechen.
Aber stellt man die Situationen genauer gegenüber, fällt auf, dass die Vorfälle rund um das SEK Köln bereits seit mehreren Monaten von Erkenntnis- und Ermittlungsgewinnung begleitet worden sind. Herr Plickert fordert jedoch in den betreffenden Situationen rund um Fußballspiele unmittelbar im Anschluss ein hartes Durchgreifen. Angebliche Ausschreitungen werden als Tatsachen dargestellt und er ignoriert gänzlich, dass sich im Zuge der Ermittlungen, die erhobenen Anschuldigungen oftmals als nicht haltbar erweisen. Was Herr Plickert für seine eigene Klientel einfordert, sollte er auch anderen Personengruppen zugestehen und mit gutem Beispiel voran gehen. Das gehört sich schließlich so nach dem oft beschworenen Selbstbild der Polizei!
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Foto: GdP