Vor dreizehn Jahren traf der FC erstmalig im Rahmen eines Pflichtspiels auf die TSG Hoffenheim. 5:1 hieß es gegen den damaligen Regionalligisten, seitdem haben sich die Vorzeichen jedoch geändert. Die Hoffenheimer spielen mittlerweile im achten Jahren in der Bundesliga und konnten in dieser Zeit auch schon zwei Siege in Müngersdorf einfahren. Möglich gemacht haben dies die Millionen von Dietmar Hopp. Mittlerweile hält er auch ganz offiziell die Mehrheit an der Spielbetriebsgesellschaft. (siehe http://suedkurve.koeln/125/) Eine Zeit lang schien es so, als hätte sich sein Interesse vom Fußball hin in Richtung Golf verschoben. Nach dem Transfer von Roberto Firminio erschien sogar eine finanzielle Unabhängigkeit der TSG wahrscheinlicher. Doch der holprige Saisonstart macht einmal mehr deutlich, wem der Verein gehört.
Zunächst beschwerte sich Dietmar Hopp öffentlich darüber, dass die Spieler eine zusätzliche Trainingseinheit absolvieren mussten, statt Präsenz auf einem Golfturnier zu zeigen. Trainer Markus Gisdol räumte dann auch ein, dass man Herrn Hopp nicht über die Maßnahme informiert habe. Laut übereinstimmenden Medienberichten hat sich die Mannschaft für den Trainer eingesetzt. Dafür sollen einige Spieler bei Hopp vorgesprochen haben. Solche Gespräche gelten in der Branche gemeinhin als Untergrabung der Autorität des Trainers, doch Markus Gisdol ordnete die Situation realistisch ein:“Dietmar Hopp ist der Boss hier. Er hat jederzeit das Recht, mit jedem zu sprechen.“ Genauso hat er das Recht auch jeden Mitarbeiter von seinen Aufgaben zu entbinden, rechtfertigen muss er sich dafür nicht. Ihm gehört schließlich der Verein, es gibt keine wirksamen Kontrollinstanzen. So war es auch nicht mehr verwunderlich, dass Gisdol am Montag dieser Woche von seinen Aufgaben entbunden worden ist.
Mehr denn je laufen im operativen Geschäft also die Fäden bei Dietmar Hopp zusammen. Als am vergangenen Sonntag zunächst Geschäftsführer Peter Rettig von seinen Aufgaben entbunden worden ist, war es auch wieder Dietmar Hopp, der sich öffentlich äußerte. Strategische Fragestellungen sollen den Ausschlag gegeben haben. Man wolle wieder vermehrt auf den Bereich „Innovation“ setzen. Die entsprechenden Datenanalysen in der innovativen Trainingsarbeit, lassen sich sicherlich wunderbar mit Unterstützung des Hauptsponsors SAP durchführen. Ein solcher Nutzen für das Softwareunternehmen wäre sicher auch ganz im Sinne von Dietmar Hopp.