Zur Zeit tobt im deutschen Fußball eine Diskussion um den Erhalt der 50+1-Regel. Einzelne Personen wie Martin Kind wollen die Regelung aufgrund eigener wirtschaftlicher Interessen am liebsten komplett abschaffen. Wir haben uns immer für einen Erhalt der Regelung ausgesprochen und uns deshalb auch der bundesweiten Kampagne zum Erhalt von 50+1 angeschlossen. Sowohl unsere Mitglieder als auch weitere Fanclubs haben die entsprechende Erklärung mittlerweile unterschrieben. Wir werten dies als deutliches Zeichen und rufen insbesondere unsere Clubfunktionäre dazu auf für den bedingungslosen Erhalt dieser Regelung einzustehen. Ein entsprechendes Votum im Rahmen der DFL-Sitzung am morgigen 22. März erachten wir als selbstverständlich.
Als Südkurve 1. FC Köln e.V. gehen wir zudem noch einen Schritt weiter. Wir werden uns ab sofort dafür einsetzen, dass die Spielbetriebsgesellschaft zu 100 % im Besitz des 1. FC Köln und seiner Mitglieder bleibt. Wir lehnen dementsprechend jegliche Form von Anteilsverkäufen in der Zukunft ab.
Wir sind keine hoffnungslosen Sozialromantiker oder Traditionalisten. Vielmehr erachten wir den Verkauf von Anteilen an einen Investor als langfristig schädlich für die wirtschaftliche Perspektive des FC. Die Folgen eines solchen Verkaufs sind unabsehbar und ein nicht darstellbares Risiko für einen Club unserer Größenordnung.
Bei einer wirtschaftlichen Schieflage des Partners hätte das direkte Auswirkungen auf den 1. FC Köln. Der Weiterverkauf von Anteilen unseres Vereins an unliebsame Partner lässt sich nur unzureichend ausschließen. Zudem wird kein Kapitalgeber sein Kapital ohne Bedingungen oder Renditeerwartungen zur Verfügung stellen.
Leider haben sich unsere Funktionäre bisher nicht eindeutig dazu bekannt keine Anteile veräußern zu wollen. Viel mehr liebäugelt man mit einem strategischen Partner für etwaige Infrastrukturprojekte. Dabei bleibt jedoch völlig im Dunkeln, warum ein Verkauf von Anteilen dafür erforderlich ist.
Ein Verkauf von Anteilen schränkt die Rechte aller Mitglieder massiv ein. Die Konflikte an anderen Standorten in der Bundesliga zeigen, wie sehr die Identifikation der Fans mit ihrem Verein unter solchen Vorhaben leidet. Doch statt Alternativen zu präsentieren, werden weiter inhaltsleere Phrasen gedroschen oder nebulöse Aussagen getroffen.
Vereine, wie der SC Freiburg machen vor, wie man aus den eignen Möglichkeiten das Optimum herausholt. Unsere Clubfunktionäre propagieren allerdings lieber den FC Bayern imitieren zu wollen und merken nicht einmal, dass wir stattdessen auf dem Weg sind eine schlechte Imitation des Hamburger SV zu werden.
Eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft kann es für den 1. FC Köln nur geben, wenn man den Fokus auf die Mitglieder und Fans legt und diese Verbindung nicht durch den Verkauf von Anteilen gefährdet. Von den wirtschaftlich unabsehbaren Folgen einmal ganz zu schweigen.